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Eine Chance für die Zukunft

Pfaffenhofener Kurier am 05. Januar 2022
Bei Spendenaktion von Berufsschule und FOS/BOS kommen fast 2300 Euro für Verein Siyabonga zusammen

Pfaffenhofen - Mit ihrer Weihnachtsspende unterstützen die Schüler und Lehrer der Berufsschule sowie von FOS und BOS junge Frauen und Männer aus südafrikanischen Townships bei ihrer beruflichen Ausbildung und im Studium. Das geht aus der Pressemitteilung der Schule hervor.

„Auch wenn sie noch so intelligent sind - ohne die Unterstützung von Siyabonga hätte keines unserer Kinder eine Ausbildung oder ein Studium beginnen können. Sie brauchen jemanden, der sie in diesem neuen Lebensabschnitt begleitet, sowohl persönlich als auch finanziell“, erklärt Franz Geisenfelder, ehemaliger Lehrer an der Berufsschule Pfaffenhofen und Schatzmeister des Vereins Siyabonga - Helfende Hände für Afrika. „Denn nicht alle Kosten, die während Studium und Ausbildung entstehen, werden durch das staatliche Stipendium abgedeckt. Die Familien selbst sind nicht in der Lage, diese zusätzlichen Kosten zu schultern, hat sich doch mit dem Wegfall des Kindergelds seit dem 18. Geburtstag die finanzielle Situation der Familie bereits drastisch verschlechtert.“

Aus diesem Grund wurde der Siyabonga-Bildungsfonds gegründet. Er unterstützt laut der Mitteilung junge Menschen auf dem Weg in eine erfolgreiche Zukunft, damit sie auf eigenen Beinen stehen und ihr Leben aus eigener Kraft meistern können. Er speist sich zum Teil aus den Spendengeldern von regelmäßigen Förderern. Auch ganz gezielte Spenden von Personen, denen die Ausbildung der jungen, benachteiligten südafrikanischen Bevölkerung am Herzen liegt, gehen hierfür ein.

„Für uns ist es auch immer wieder ein tolles Erlebnis, mit zu verfolgen, wie sich unsere Jugendlichen entwickeln, was sie alles schaffen, wenn sie eine Chance bekommen“, erklärt Geisenfelder. Während zum Beispiel Phamela eine Ausbildung zur Elektrikerin absolviert, studiert Tumelo Lebensmitteltechnologie an der Capetown University in Kapstadt. „Es ist gar nicht so leicht, den Leuten zu erklären, was ich studiere. Niemand kann sich unter meinem Studienfach etwas vorstellen. Die meisten meinen, ich werde Koch“, erzählt Tumelo laut dem Schreiben. „Aus ganz armen Verhältnissen kommend schätze ich die Hilfe von Siyabonga sehr. Irgendwie bin ich vor langer, langer Zeit bei dieser Organisation gelandet und das war das Beste, was mir jemals in meinem Leben passiert ist. Ich habe dieser Organisation sehr viel zu verdanken.“

Bereits seit der Grundschulzeit werden Phamela und Tumelo von ihren Paten aus Deutschland begleitet. Auch nach dem Bestehen der High School leisten ihre Unterstützer einen Beitrag zu ihrer Ausbildung und investieren in ihre Zukunft. Nicht alle Abschlussschüler haben die Möglichkeit, eine Ausbildung oder ein Studium aufzunehmen. Oftmals sind es familiäre Gründe, die sie zwingen, durch Jobs zum geringen Familieneinkommen beizutragen. Auch Bongi konnte durch den Verein seine berufliche Laufbahn starten. Der 24-Jährige absolvierte 2017 seinen Schulabschluss, nahm im folgenden Jahr am Siyabonga Gap Year teil und arbeitet seit 2019 als Angestellter einer großen südafrikanischen Warenhauskette. Freitagnachmittags nach der Arbeit schaut er immer wieder im Imbali-Zentrum vorbei. Bei einem seiner letzten Besuche verriet er, dass er zum Supervisor befördert worden war. „Ich weiß nicht, was aus mir ohne die Unterstützung von Siyabonga geworden wäre. Nun kann ich das Leben führen, das ich mir immer gewünscht habe. Sogar einen meiner größten Kindheitsträume konnte ich verwirklichen. Ich konnte meiner Mutter ein kleines Haus bauen. Ich habe dieser Organisation sehr viel zu verdanken.“

PK

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