Advent-Weihnachten-begreifen_2023

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Advent und Weihnachten begreifen

Ibbenbürener Volkszeitung am 01. Dezember 2023
Eingestimmt und beschenkt in der Mauritius-Kirche: „Adventsleuchten für Afrika“

Ibbenbüren.  Er hätte die gute Tat nicht weiter begründen müssen, aber es drängte ihn doch, zu wiederholen, was er im IVZ-Interview schon gesagt hatte: „Ich habe in Ibbenbüren Menschen kennengelernt, die was anpacken und machen. Da will ich mitmachen.“ Deshalb unterstützte Oliver Fietz, Sänger und Komponist von christlichen Liedern, mit seiner Sangeskunst ohne Gage das „Adventsleuchten für Afrika“, eine Aktion, die sich mittlerweile zum dritten Mal an ein großes Schul-Projekt zu Weihnachten in der Mauritius-Kirche anschließt, indem es auch die angestoßenen Ressourcen des Weihnachtsprojektes der Schulen nutzt für die gute Tat.

 

„Ich habe in Ibbenbüren Menschen kennengelernt, die was anpacken und machen. Da will ich mitmachen“ (Oliver Fietz)

 

Mitinitiator Christoph Moormann (Stadtjugendseelsorger der Katholischen Kirche Ibbenbüren) gab zunächst Vertretern der Projekte, die mit einer Weihnachtsgabe bedacht werden sollen, die Gelegenheit, ihr Anliegen vorzustellen. Die Initiative „Den Kindern von Tschernobyl“ und das Projekt „Siyabonga, Hilfe für Afrika“ sind in Ibbenbüren hinlänglich bekannt, aber es wurde deutlich, dass die Hilfe weitergehen muss und dass strahlende Gesichter der Bedürftigen ein guter Lohn sind.

   Nach dem Motto „Ich gebe, damit du gibst“ gestalteten die Initiatoren einen besinnlichen Abend, der einstimmig auf Advent und Weihnachten, also auf die Zeit, die wie keine andere anregt, Herz und Hand zu öffnen für Bedürftige. Cathrin Bernroth (Lehrerin an der Janusz-Korczak-Schule) und Christoph Moormann trugen eine schöne Auswahl von Texten vor, die alle dazu angetan waren, Advent und Weihnachten zu begreifen.

   „Vom Schenken“ erzählt ein Text von Ringelnatz, Rilke wird zitiert und es gibt die schöne Geschichte vom Stern, der zerbrochen ist, aber den ein kleiner Junge einfach darstellt, indem er auf einen Stuhl klettert und strahlt. Eine der schönen literarischen Anregungen heißt „Eine Rose als Stütze“ und jeder Zuhörer bekommt eine Rose geschenkt, die diesen Abend weiterblühen lässt. Leider konnten nicht alle Rosen übergeben werden, denn das „Weiß“ auf der Straße, das in einem Eichendorff-Text so stimmungsvoll beschrieben wurde, hatte doch wohl manchen Spender davon abgehalten, sich auf den Weg zu machen.

    Auf die textlichen Anregungen reagierte Oliver Fietz mit Liedern aus seinem breiten Repertoire. Mit fester und geschulter Stimme sang er seine zeitgemäßen christlichen Lieder, die die Herzen der Menschen erreichen. Mit „Jesus oh ja“, „Hallelujah auf dem Feld“ und „Ich komm zu dir“ gelang es ihm sehr schnell, die Zuhörer einzubinden und mitsingen zu lassen. Seine gekonnte Begleitung am Keyboard rundete jede Gesangsdarbietung ab. „Immer noch“, „Gottes Liebe ist dir nah“, „Jesus meine Passion“ und „Weihnachten Wundernacht“ waren weitere Ohrwürmer in dieser Präsentation des Liedermachers. Höhepunkt war wohl die hebräische Version des Liedes „Von guten Mächten wunderbar geborgen“, das vertont wurde von Siegfried Fietz, dem Vater von Oliver Fietz, der ebenfalls Liedermacher ist. Der Klassiker fand mittlerweile Eingang in die kirchlichen Gesangsbücher. Dass Oliver Fietz diesen großen Wurf seines Vaters intonierte, war schon ein besonderes Erlebnis. Es bereicherte eine gelungene Spendenaktion, die sich nach drei Wiederholungen sicher in dem Bereich „Tradition“ etabliert hat.

Von Reinhard Bamming

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