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Juli 2021
Liebe Paten, liebe Freunde, liebe Siyabonga-Familie,
seit einigen Tagen herrschen hier in Südafrika Zustände, wie ich sie selber bewusst noch nie erlebt habe. Es ging los, als der ehemalige Präsident Jacob Zuma vorletzte Woche seine 15-monatige Haftstrafe antrat. Ins Gefängnis musste er nicht wegen der vielen Anklagen gegen ihn, wegen der Verbrechen, der Korruption und der Misswirtschaft, die unter ihm geschahen, sondern, weil er sich rigoros weigerte, vor Gericht zu erscheinen.
Bereits als Vizepräsident unter Präsident Thabo Mbeki wurde Jacob Zuma wegen Korruption und anderer Verbrechen angeklagt und 2005 aus seinem Amt entlassen. Trotzdem machte ihn der ANC (African National Congress) von 2007 bis 2017 zum Parteivorsitzenden und von 2009 bis 2018 war er dann Präsident des Landes. Zuma ist vor allem für das Volk der Zulus ein Held, der sich im Kampf gegen die Apartheid gestellt hat, ein sogenannter „Freedom Fighter“. Seine Anhänger bleiben ihm treu, obwohl es während seiner Amtszeit mit der Wirtschaft Südafrikas rapide bergab ging.
Südafrika ist ein Land mit großen Ungleichheiten. Die Mehrheit der Menschen lebt in Armut und Arbeitslosigkeit. Es herrscht mancherorts eine Hoffnungslosigkeit, die man nur schwer beschreiben kann. Und dazu kam nun noch Corona.
Der Festnahme Zumas folgte eine Kampagne in den Sozialen Medien, ein Aufruf zu bürgerlichen Unruhen. Innerhalb kurzer Zeit brannte es, zuerst die Lastwagen auf den Autobahnen, dann in den Städten die Shopping Malls, Fabriken und Geschäftshäuser. Vor allem in den Provinzen KwaZulu-Natal und Gauteng wurden tausende Geschäfte geplündert und zerstört.
Wie kann es so weit kommen? Ich denke, es liegt sicherlich daran, dass das Leid, das durch die Apartheid verursacht wurde, nie richtig aufgearbeitet wurde. Man nennt die Kinder, die nach 1994 geboren sind, die „Born Frees“, aber wirkliche Freiheit und Chancengleichheit kennen die meisten nicht.
Wie soll es nun weitergehen? Es ist eine schwierige Lage, vor allem mitten in der dritten Corona-Welle! Auch ich habe mehr Fragen als Antworten, aber über eines bin ich mir sicher – unsere Arbeit bei Siyabonga ist jetzt wichtiger denn je!
Und wir lassen uns nicht unterkriegen! Mit Ihrer Hilfe, liebe Paten, liebe Freunde, schaffen wir es. Nehmen Sie Ihr Patenkind an der Hand und gemeinsam gehen wir diesen Weg, Schritt für Schritt. Ihre liebevolle Unterstützung bleibt ein Licht der Hoffnung.
Ihre Annette Pfeiffer, Projektleiterin Südafrika